Klimaanlagen in Privatwohnungen hängt hierzulande wegen der Energie, die sie benötigen, und wegen des Treibhauspotenzials hergebrachter Kältemittel, ein schlechter Ruf an.

Beide Probleme sind aber kaum mehr aktuell: Als Kältemittel setzt sich Propan durch, dessen einziger Nachteil – seine Entflammbarkeit – in unbeweglichen Klimaanlagen handhabbar ist. Da sein Treibhauspotenzial nur 3,3 mal so hoch wie das von CO₂ ist, ist es bei der geringen benötigten Menge vernachlässigbar. Und was den Strom angeht: der wird ja benötigt, wenn Solarstrom im Überfluss vorhanden zu sein pflegt. Man sollte wohl nur sicherstellen, dass alle neuen Klimaanlagen über eine Zeitsteuerung verfügen, durch die sie standardmäßig nur zur hellen Tageszeit (voll) laufen. Die persönlichen Stromkosten sind dann nochmal eine andere, aber lösbare Sache (Stichwort: Smartmeter).

(Man denke natürlich auch an all die Wärmepumpen, die unter bestimmten Voraussetzungen ja auch umgekehrt als Klimaanlage arbeiten können.)

Wenn es immer heißer und heißer wird, sollten wir die aktive Kühlung von Wohnungen jedenfalls beim Neubau wesentlich stärker berücksichtigen. Alles andere würde bedeuten, dass mehr und mehr Wochen des Jahres faktisch verschwendet und zudem in gesteigerter Gereiztheit verbracht werden.

  • muelltonne@feddit.org
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    4 days ago

    Genau das - ich hab mir letztes Jahr eine Klimaanlage gekauft und die läuft mit Solarstrom vom Dach. Das funktioniert wunderbar - gerade in den Hitzewellen im August produziert die Anlage kräftig und es ist wirklich ein gigantisches Stück Lebensqualität, wenn man seinen Körper runterkühlen kann und sich nicht nachts bei 32° in der Bude schwitzend im Bett wälzt. Hat keine 500€ gekostet und ist meiner Meinung nach gerade in Kombi mit Solar ein absoluter Nobrainer.

    Meine Anlage futtert ca. 1kWh, was bedeutet, dass mich der ganze Spaß pro Stunde genau 8,3 Cent nicht ausgezahlte Einspeisevergütung kostet. Das ist finanziell total egal, ich kann mir also für 8,30€ 100 Stunden die Bude kühlen während der Rest schwitzend zugrunde geht.

    Fragt gerne, wenn ihr Details wissen wollt.

    • mtoboggan@feddit.org
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      4 days ago

      Naja. Neubau, Energieeffizienz B in EG und 1. OG: in Hitzewellen geht es in der Wohnung nirgends über 23 Grad. Hätte ich ein eigenes Haus, würde ich im Sommer einfach im Keller schlafen.

      Eine Klimaanlage ist so dramatisch jedenfalls nicht nötig, wenn man gut isoliert.

      • muelltonne@feddit.org
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        4 days ago

        Wir sind schon ganz ok isoliert - aber irgendwann kommt die Hitze halt trotzdem rein. Ein paar Tage gehen, aber gerade wenn es so wochenlang im Land liegt, bekommst du die Bude nicht mehr kalt