Falls ihr überhaupt keinen Plan habt, um was es hier geht

Es gibt eine Reihe an Beuteln, die dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit innerhalb eures Aufbewahrungsglases konstant auf einem bestimmten Wert, normalerweise 62%, gehalten wird.
Wenn euer Gras nach dem Trocknen nachschwitzt, absorbieren sie Wasser, und wenn es zu trocken ist, geben sie Wasser an die Blüten ab.
Somit verhindert ihr Schimmelbildung und bewahrt das Aroma länger.

Der Marktführer dabei ist Boveda.

Es wird ja immer wieder so dargestellt, als wären Boveda-Packs reine Einwegprodukte.

Aber was, wenn euch die Big-Feuchtigkeitsregulatorbeutel-Industrie was verschweigen möchte? 🤫 Wenn sie das nur behaupten, um mehr Geld zu machen? 🤯 (/s)

Aber erstmal müssen wir verstehen, wie die Dinger überhaupt funktionieren.

Im Grunde ist das nicht mehr, als eine Plastikfolie, die Flüssigkeiten drin lässt, aber durch die Gase, wie Wasserdampf, durch können.
Und darin enthalten sind Salze (hauptsächlich Kaliumcitrat, siehe genaue Zusammensetzung hier), die sowohl Wasser ziehen als auch abgeben können, sich aber an bestimmten Sättigungspunkten am wohlsten fühlen.

Wenn ihr also einen Beutel zu lange benutzt, kann er ab einem gewissen Punkt kein weiteres Wasser mehr aufnehmen, und er muss in den Müll wandern.

Dass das aber Quatsch ist, sollte spätestens jetzt jedem klar sein.
Ihr könnt die Beutel ganz einfach trocknen!

Und hier mein Experiment:

Ich hab immer mit 2 Beuteln gleichzeitig gearbeitet und den Mittelwert davon genommen, mit Abweichung.

Ausgangspunkt

Im “Normalzustand”, also wie sie geliefert kommen, wiegen sie 67(±1) g. Das ist der Soll-Wert, welcher nicht viel mehr als ±5 g schwanken sollte, damit es am besten arbeiten kann. Wie schon gesagt, hier fühlt sich das Beutelchen am wohlsten ;)

Gesättigt

Dann habe ich welche mit feuchten Tüchern in eine Tubberbox gelegt und mehrfach abgewogen.
Hier bin ich nach 4 Tagen bei 82(±1) g gelandet. Sie haben also 15 Gramm Wasser aufgenommen, und nehmen nach den 4 Tagen weiterhin was auf, nur deutlich deutlich langsamer. Sie sind also schon sehr an der Grenze, und dementsprechend nicht mehr einsatzfähig.

Knochentrocken

Und zu guter Letzt hab ich welche in meine Trockenbox gelegt, welche ich auch für die Aufbewahrung von meinem 3D-Druck-Filament verwende. In dieser sind ein paar Luftentfeuchter-Beutel drin, welche man normalerweise ins Auto legt, um beschlagene Scheiben zu verhindern, und die man ganz easy in der Mikrowelle regenerieren kann.

Auch hier wollte ich eigentlich testen, wie der Verlauf so aussieht, aber ich hab die leider in der Box vergessen, und nach ca. 2 Wochen waren die Beutel steinhart.
Sämtliche Flüssigkeit ist verdunstet, und das Salz ist auskristallisiert.
Die Masse davon beträgt 52 (±2) g, also 15 Gramm weniger als vom Ausgangspunkt.
In dem Fall können sie ausschließlich Feuchtigkeit aufnehmen, aber nicht abgeben. Sie müssen also vor dem Benutzen angefeuchtet werden.

Was lernen wir daraus?

Kauft euch die großen Packs, und wartet, bis es beim Lidl wieder die Luftentfeuchter im Angebot gibt. Dann könnt ihr, wenn der Beutel “aufgebraucht” ist, diesen ganz einfach trocknen und somit beliebig oft wiederverwenden :)