• hummingbird@lemmy.world
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    3 days ago

    Denn mit einem schweren Bike wird etwa plötzliches Ausweichen schwieriger und die Gefahr, ins Strudeln zu kommen oder zu stürzen, höher als bei einem leichteren Fahrrad, das man schneller wieder in den Griff bekomme.

    Steile These. Ich behaupte der Gewichtsunterachied fallt praktisch kaum ins Gewicht. Die nicht erwähnte höhere Geschwindigkeit dagegen schon.

    • Bademantel@lemmy.world
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      3 days ago

      Immerhin erwähnt der Artikel aber abschließend auch einen wesentlich wichtigeren Punkt:

      Wer mit einem Pedelec fährt, ist zudem nach Angaben des ADFC durchschnittlich immer noch älter als Radfahrerinnen und -fahrer insgesamt.

      Im höheren Alter ist ein Sturz wesentlich gefährlicher und hat oft einen deutlich schlechteren Verlauf. In Kombination mit der von dir erwähnten hohen Geschwindigkeit, sehe ich hier die hauptsächlichen Gründe.

    • Obelix@feddit.orgOP
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      3 days ago

      Es macht schon einen Unterschied, ob du ein leichtes Rennrad oder so einen dieser dicken Rentnerklopper schnell lenken willst. Masse hat logischerweise eine Trägheit und wenn du das dann noch mit Rentnern kombinierst, die vllt. nicht die besten Reflexe haben und/oder weniger passende Muskeln in Armen und Schultern, dann wird es häßlich.

      • Successful_Try543@feddit.org
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        2 days ago

        Beides, Masse und Geschwindigkeit, fließen in die Gleichungen für die wirkenden Kräfte ein, die Masse linear, die Geschwindigkeit im Quadrat.

        Ein E-Bike, das doppelt so schwer ist, wie ein normales Rad, benötigt die doppelte Kraft beim Bremsen, um bei gleichem Bremsweg zum Stehen zu kommen. Da allerdings die Haftung proportional zur Masse steigt, könnte diese theoretisch problemlos aufgebracht werden, wenn die Bremsen ausreichend dimensioniert sind und auch mit entsprechendem Elan betätigt werden.

        Edit: Bei der Rechnung die Masse des Fahrers nicht vergessen. Die benötigte Kraft ist größer, aber nicht die Doppelte.

        Der Effekt der Geschwindigkeit lässt sich nicht so leicht austricksen. Da ist die Physik dieselbe, egal ob normales Rad oder E-Bike: Bei 25 km/h ist der Bremsweg der 2,8 fache von dem bei 15 km/h. Schlechtere Reflexe, dadurch längere Reaktionszeit, und motorische Unsicherheit gerade bei älteren Verkehrsteilnehmern tun da ihr Übriges.

        Die Kraft, die zum Lenken, also dem drehen des Lenkers, benötigt wird, ist relativ klein, da der Lenker als langer Hebel dem deutlich kleineren Gabelnachlauf gegenübersteht.

        Die verschiedenen Masseschwerpunkte tragen ebenfalls zum Fahrverhalten bei. Ein hoher Schwerpunkt wie bei einem Treckingrad ist eher schlecht, wenn man sich beim starken Bremsen nicht auf die Nase legen möchte.

        • @Successful_Try543 @Obelix

          Völlig richtig: E-Bike-Bremsen sind anders dimensioniert.
          Ich habe bei Vollbremsungen auf meinem #Pedelec eher den Eindruck mir könnte ein anderer Radfahrer hinten drauf fahren. 😉
          Der Druck der Bremse wird zuverlässig auf insgesamt 3 Paar Bremsklötzer übertragen, die auf die Scheibenbremse wirken.
          Die breiten Reifen tun ihr übriges.

              • superkret@feddit.org
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                2 days ago

                Es gibt auch unterschiedliche Scheibenbremsen.
                Pedelecs haben oft größere Scheibendurchmesser.

                • Successful_Try543@feddit.org
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                  2 days ago

                  Genau. Sind Bremshebel, Geberzylinder (im Bremsgriff) und Nehmerzylinder (an der Bremsscheibe) gleich dimensioniert, liefert bei der gleichen Handkraft eine Bremsscheibe mit größerem Durchmesser eine proportional dazu größere Bremskraft an der Kontaktfläche vom Reifen mit dem Untergrund.

                  Im Bild ist ein Rad mit hydraulischer Felgenbremse abgebildet. Da sollte die Bremswirkung (Verzögerung) beim E-Bike schwächer sein als bei einem normalen, leichteren Rad mit der gleichen Bremse.

  • JoKi@feddit.org
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    3 days ago

    Das ist wieder mal so ein halbherziger Artikel, der eine Statistik auf eine einzige Sache verkürzt ohne sie wirklich genau zu betrachten.

    Schon der Teil mit den Unfallzahlen wird einfach so uneingeordnet vorgebracht:

    Die Polizei registrierte nach Angaben des Innenministeriums im vergangenen Jahr 12.343 Unfälle mit Fahrrädern – mit und ohne Motor. Das sind zwar 2,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor, aber immer noch deutlich mehr als vor zehn Jahren (9.619).

    Vor allem während der Pandemie, ist Radfahren sehr beliebt geworden. Und Pedelecs haben u.a. durch Leasing beim Arbeitgeber einen Schub erfahren. Um die Zunahme der Unfälle richtig einordnen zu können, müsste man also auch die Zunahme der Fahrräder im Verkehr beachten. Wenn es dort auch eine Zunahme von etwa 30% gab, dann gäbe es im Verhältnis nicht mehr Unfälle, sondern ähnlich viele.

    Auch bei den Unfallursachen wird nur auf die Radfahrenden geschaut. Ob möglicherweise auch Autofahrende oder andere Verkehrsteilnehmende die Pedelecs unterschätzen wird überhaupt nicht aufgegriffen. Irgendwie ironisch, wenn einer der Gründe lautet, Pedelecfahrende könnten nicht so gut ausweichen. In Innenstädten ist es zumindest nicht ungewöhnlich, dass Radfahrende auch dann überholt werden, wenn es für die KFZ kaum einen nennenswerten Vorteil bringt. Und da es in vielen Städten 30er-Zonen gibt und Pedelecs bis 25 unterstützen dürfen, kann ich mir vorstellen, dass sich hier ein neues Gefahrenfeld aufgetan hat.

    Ebenso fehlt mir die Info, wie hoch der Anteil der Pedelecs mittlerweile ist, um den Anteil bei den Unfällen besser einordnen zu können.

    Aber statt solche Dinge zu hinterfragen wird einfach eine These verbreitet, die mögliche Ursachen allenfalls anschneidet ohne dazu wirkliche Erkenntnisse zu zeigen.

    • @JoKi @Obelix

      Ich finde es immer wieder magisch wenn von der gewaltigen Geschwindigkeit von 25 km/h die Rede ist.
      Ich fahre seit Jahren #Pedelec und werde jeden Tag, auch auf dem engsten Radweg, von vielen RadfahrerInnen überholt, die mit >25 km/h entweder besonders sportlich oder eilig unterwegs sind.

      Tempo >=25 in 30er-Zonen ist kein neues Gefahrenfeld.
      Es sind die Autofahrer, die immer noch denken, wir seien mit Blümchen im Korb und Gießkanne am Lenker unterwegs wie Oma zum Friedhof.

      • JoKi@feddit.org
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        2 days ago

        Es sind die Autofahrer, die immer noch denken, wir seien mit Blümchen im Korb und Gießkanne am Lenker unterwegs wie Oma zum Friedhof.

        Ist genau was ich meine, Autofahrende tendieren noch immer dazu, die Geschwindigkeit von Radfahrenden zu unterschätzen. Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass Pedelecs hier nochmal für mehr schneller Fahrende gesorgt haben, auch wenn es natürlich schon immer schnell fahrende gab.

        Ich fände es ja sinnvoll, wenn die mögliche Unterstützung (auch bei Scootern und Mofas) auf 30 km/h angehoben würde und damit in der Stadt ähnliche Verhältnisse für alle Teilnehmer geschaffen würden.

        • superkret@feddit.org
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          2 days ago

          Du wirst auch mit 30 auf dem Fahrrad in der 30er Zone noch von fast jedem überholt.
          Dafür beschleunigen sie zur Not auf 50 und bremsen direkt vor dir wieder ab.

        • @JoKi

          Dann fahren die Autos halt 40 beim Überholen in der 30-Zone, machen ja eh schon die meisten (also subjektiv im Erleben in Berlin) .
          Glaube nicht, dass das was bringt.

          Es ist sicherlich immer unbeliebt, wenn ich sage, dass wir halt mehr Verkehrskontrollen brauchen… und zwar grundsätzlich für alle.
          Die Wirkung eines Blitzanhängers auf einer meiner Teilstrecken, hält auch jetzt Wochen danach noch an.

          • JoKi@feddit.org
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            2 days ago

            Es ist sicherlich immer unbeliebt, wenn ich sage, dass wir halt mehr Verkehrskontrollen brauchen… und zwar grundsätzlich für alle.

            Bei mir nicht, ich unterstütze diese Forderung absolut. Es braucht mehr Kontrollen und idealerweise auch bessere Infrastruktur. Denn gerade als für Radfahrende ist es mitunter schwer sich an die Regeln zu halten.