Dass der heute 34-Jährige am Gründonnerstag vergangenen Jahres gegen 22 Uhr auf der Heimfahrt von Lemgo nach Dörentrup mehrfach aufs Handy geschaut hat, räumt der Angeklagte zu Prozessbeginn ein. Seine Angabe deckt sich mit den Handydaten, die die Polizei ausgewertet hat. Er war an diesem Abend abgelenkt, sagt er aus. „Es war sowieso ein schwieriger Tag.“

Wie aus dem Nichts kam es dann zum Knall, so beschreibt es der Angeklagte, die Scheiben des Transporters zersprangen dabei. In dieser Sekunde habe er geahnt, das gibt er ebenfalls zu, einen Menschen erwischt haben zu können. Dennoch entschied er sich dagegen, anzuhalten und zu helfen. „Ich hatte Panik, dachte, ich komme ins Gefängnis“, sagt er vor Gericht. „Ich bereue jeden Tag, dass ich nicht den Mut hatte, anders zu handeln.“

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    2 days ago

    Verteidiger Detlev Binder aus Bielefeld appelliert dagegen daran, dass der Fahrfehler zwar verhängnisvoll, aber dem Verstoß nach eher im unteren Segment anzusiedeln sei. „Da fehlt die innere Begründung, warum das besonders schlimm war.“ Solche Unfälle könnten – so schlimm das sei – jedem passieren.

    Kann ich nicht nachvollziehen. Das Handy am Steuer ist nicht umsonst verboten. Es kann also nicht jedem passieren.

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    3 days ago

    Vor mittlere fast 20 Jahren wurde ein 15 jähriger Bekannter nachts von einem großen Fahrzeug erfasst. Der Fahrer hat nicht angehalten. Mein Bekannter ist im Straßengraben allein und wohl langsam gestorben. Hätte der Fahrer gehalten, wäre er noch zu retten gewesen. Leider wurde in diesem Fall der Fahrer nie gefunden. Ich hoffe einfach, dass es ihn bis heute auffrisst…

    Jeder der Fahrerflucht begeht, nimmt entweder bereits an das Opfer getötet zu haben oder nimmt den späteren Tod des Opfers billigend in Kauf. Warum das Fahrverbot nur 3 Jahre und nicht lebenslang gilt, will mir bei solchen Fällen nicht in den Kopf. Das war selbst verschuldet und vermeidbar. So jemand gehört nicht hinters Steuer.

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      3 days ago

      Warum das Fahrverbot nur 3 Jahre und nicht lebenslang gilt, will mir bei solchen Fällen nicht in den Kopf.

      Das verstehe ich auch nicht. In Deutschland geht man viel zu lasch mit der Verteilung und Dauer von Fahrverboten um, oft mit der Begründung ein Auto sei unverzichtbar. Das stimmt natürlich nicht und die Alternative die Leute einfach weiterfahren zu lassen, ist doch bescheuert.

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        2 days ago

        Der Richter kann jemanden bei der ersten Auffälligkeit nicht einfach den Führerschein auf Lebenszeit entziehen. Stell dir mal vor, was das für Konsequenzen hat. Der Mann bekommt dann möglicherweise nie wieder Arbeit. Es muss immer einen Weg zur Rehabilitation geben.

        Wenn man einfach nur stumpf bestraft, wie die Amis es machen, dann haben wir hier bald auch Ami-Verhältnisse. Da laufen offensichtlich psychisch kranke Menschen auf der Straße herum, die immer wieder wegen diversen Delikten festgenommen werden. Aber sie werden ausschließlich nur bestraft, statt aus ihnen wieder produktive Mitglieder der Gesellschaft zu machen.

        Der Mann aus dem Artikel ist genug bestraft. Es würde mich nicht wundern, wenn er im Auto schon bei kleinen unerwarteten Geräuschen zusammenzuckt - für wahrscheinlich den Rest seines Lebens.