Warum gibt es eigentlich so wenige Doppelstock Straßenbahnen? Gerade wenn man die zweistöckige Bauweise mit den hier gebräuchlichen längeren bis langen Straßenbahnen Verbinden würde, dürfte das die Kapazität massiv erhöhen. Was ich mir als Hemmschuh vorstellen könnte, wäre das man die Oberleitungsnetze und auch die Stromabnehmer der aktuellen Straßenbahnen umbauen müsste. Aber wenn wir ehrlich sind und immer mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen sollen um das Klima zu schützen, wird man irgendwann nicht mehr um diesen Schritt herum kommen.

  • kossa@feddit.org
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    52 minutes ago

    Warum gibt es generell so wenig Straßenbahnen? Abgesehen von geilerem ÖPNV, wenn es mehr gäbe, finde ich die auch immer einfach schnuckelig.

  • schnurrito@discuss.tchncs.de
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    34 minutes ago

    Ich denke, ein Faktor wird sein, dass Straßenbahnen ohnehin bereits deutlich länger sind als Busse und (anders als Busse) auch dann, wenn sie beliebig lang sind, genau so manövrierfähig sind. Deshalb ist es i.A. sinnvoller und einfacher, die Kapazität von Straßenbahnen zu erhöhen, indem man längere Fahrzeuge verwendet, als dass man sie höher macht.

    Doppelstockfahrzeuge haben gewisse allgemeine Probleme: das obere Stockwerk ist nicht barrierefrei und viele Leute gehen nicht gerne nach oben, besonders dann nicht, wenn sie nur kurze Strecken fahren. Bei uns in Wien gibt es heute nicht einmal mehr Doppelstockbusse, früher wurden die u.a. auf der Linie 13A eingesetzt und soweit ich weiß (bin zu jung, um es selbst gesehen zu haben), war da dann oft das obere Stockwerk fast leer, das untere hingegen überfüllt, weil auf dieser Linie die meisten Fahrgäste nur wenige Stationen fahren.

  • 5714@lemmy.dbzer0.com
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    7 hours ago

    Doppelstöckige Straßenbahnen sind so ziemlich das Gegenteil von der Entwicklung der letzten Jahrzehnte hin zu mehr Niederflurfahrzeugen.

    Straßenbahnen sind eigentlich perfekt für dicht bebaute Viertel mit mittlerer Bevölkerungsdichte, also Blockrandbebauung mit maximal fünf Stockwerken im Schnitt.

    Berlin, Hamburg und München und einige andere hatten schon früh mehr als das und haben deshalb U-Bahnen, deren Vorteile unter anderem auch in verlängerten Stationen und Wagen liegen ohne gleich auf längere Strecken wie S-Bahnen angewiesen zu sein.

    Ich würde das Geld für Verschiebung der Oberleitungen eher in Optimierung der Schienenführung und Betriebsabläufe stecken um die Geschwindigkeit und den Takt zu erhöhen.

    Nachtrag:

    Doppelstöckige Straßenbahnen sind im Vorteil, wenn die Stationslänge kurz sein muss und trotzdem viele Passagiere transportiert werden müssen, aber die Zeit zum Ein- und Aussteigen sekundär ist. Diese Bedingungen existieren vielleicht in Vierteln mit hoher Reliefenergie, historisch-verwinkelter Bebauung oder geringer Gesamtstadtfläche wie auf Inseln.

    • Raven@feddit.orgOPM
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      6 hours ago

      Danke, das sind Infos die mich interessieren. Interessant ist dabei eine gewisse Parallele zum TGV. Der wurde so lange verlängert bis die maximal mögliche Länge erreicht war. Dann kam der Beschluss das alle neu angeschafften Züge doppelstöckige (Duplex) sein müssen. OK ist technisch beim Zug auch was anderes als bei Straßenbahnen.

      Die aktuelle Generation von Straßenbahnen die wir hier einführen hat eine maximale Länge von knapp 60 Metern, was für so manche Haltestelle problematisch ist. Mehr wäre dann nur über höhere Taktung möglich.

  • rumschlumpel@feddit.org
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    8 hours ago

    Ist ein bisschen unpraktisch für Leute, die nur ein paar Stationen fahren, und vermutlich sehr problematisch wenn sie dann doch mal brechend voll sind. Quetsch dich mal durch 5m Menschenmassen und dann auch noch eine Treppe runter …

    Viele Straßenbahnlinien sind auch kombinierte Straßenbah-U-Bahn-Linien (z.B. fast alle Linien in Hannover), da kann man das komplett vergessen.

      • Raven@feddit.orgOPM
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        5 hours ago

        Ja Stadtbahnen habe ja komplett eigene Strecken egal ob nun ober- oder unterirdisch oder eine Mischung daraus. Der wohl beste, unterirdisch geführt wohl aber auch teuerste Ansatz.

    • Raven@feddit.orgOPM
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      8 hours ago

      Nun es gibt auch viele die längere Strecken damit fahren. Wenn ich hier von einen Ende der Stadt zum anderen fahre brauche ich derzeit über 30 Minuten. Wenn eines de aktuellen Vorhaben in Sachen Straßenbahn umgesetzt wird könnten Fahrten bis über 45 Minuten drin sein. Allerdings sind hier die Straßenbahnen mehrerer Städte und Gemeinden verbunden was noch längere Verbindungen bedeutet. Das lohnt sich also durchaus. Bei noch größeren Netzen wie bei der Karlsruher Straßenbahn wäre es noch interessanter. Und wenn die Treppe am richtigen Platz ist und im oberen Bereich nur Sitzplätze sind ist auch das kein Problem.

    • Hl. Strohsack (123)@feddit.org
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      8 hours ago

      Eine Verlängerung des Fahrzeugs ginge wohl auch nicht? Erst könnten die vorderen Waggons am Bahnsteig halten, dann nach kurzer Anfahrt die hinteren. Dazu passt der Rest der Infrastruktur wie Signale und dergleichen nicht ohne weiteres, nehme ich an.

      Bleibt vielleicht noch ein allgemein höherer Takt in Verbindung mit absolutem Vorrang vom ÖPNV gegenüber allen anderen Fahrzeugen und Personen auf den Straßen. Was dann widerum zum Beispiel bei Querung der Schienen andere aufhalten würde.

      • rumschlumpel@feddit.org
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        1 hour ago

        In Hannover wird das mit engen Takten gelöst, das funktioniert meiner Erfahrung nach recht gut. Richtig quetschvoll wird es da eigentlich nur, wenn mal Bahnen ausfallen. In Hannover fahren allerdings viele Bahnen oberirdisch auf vom restlichen Straßenverkehr abgetrennten Strecken (natürlich mit einigen Übergängen an Kreuzungen) plus im Stadtzentrum für etwa 5 Stationen unterirdisch, was enorm bei der Taktzahl hilft.

        Die Fahrzeuglänge ist begrenzt, ja. Manche Bahnen sind so lang, dass sie die üblichen Bahnsteige komplett ausfüllen, und gerade bei Hochbahnsteigen wäre eine Verlängerung auch baulich sehr teuer (sofern oberirdisch überhaupt genug Platz existiert).

  • KokusnussRitter@discuss.tchncs.de
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    8 hours ago

    In meiner Heimatstadt fährt die Tram streckenweise unterirdisch. Dafür die Tunnel umzubauen würde sich vllt nicht lohnen. Wenn man aber die Kapazität erhöhen will, und stattdessen Wagen anhängt wären sicherlich einige Haltestellengleise zu kurz. Ich frage mich was billiger im Umbau währe, oder ob ein höherer Takt zu Stoßzeiten ausreichen würde

    • Raven@feddit.orgOPM
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      5 hours ago

      Ist das eine Straßenbahn oder eine Stadtbahn. Ich weiß es gibt selten auch Straßenbahnen mit unterirdischen Teilen (z. B. in Mannheim), aber das ist wohl ziemlich selten.

      • Tiptopit@feddit.org
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        50 minutes ago

        Im Ruhrgebiet gibt es einige Straßenbahnen, die dann vor allem im Bereich der Hauptbahnhöfe unterirdisch fahren. Aber genau so wären an der Stelle ja Brücken und Unterführungen ein Problem.

  • Hl. Strohsack (123)@feddit.org
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    8 hours ago

    Bin nicht sonderlich fit in Physik, aber hat es vielleicht auch damit zu tun das mehr Masse in engen Kurven und bei außerplanmäßigen Bremsmanövern das Sicherheitsrisiko stark erhöht? Ich empfinde den Straßenverkehr vielerorts jetzt schon als gefährlich, weil es Leute gibt die unabhängig von ihrem Verkehrsmittel scheinbar nur auf sich achten um zum Beispiel wenige Sekunden eher an ihrem Ziel zu sein oder ein Minimum an ihrer Bequemlichkeit aufzugeben.